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Minutentexte Partie de Campagne Übersicht Start Impressum
START-STOP. Ein Protokoll: Momentaufnahme in Halbtotale. Enge. Ein Raum. Zentral ein Tisch, dahinter
geschlossene Fensterläden. Auf dem Tisch diverse Flaschen, Gläser und ein
Teller. Dunkelheit . Irritierende Lichtflecke. Lichtquelle kann nicht eindeutig
definiert werden- bitte Prüfung durch Kollegen einleiten. Rechts - Links. Auf
jeder Seite ein Mensch, je ein Mann. Links größer als Rechts- dem Anschein
nach. Links trägt Kurzhaarschnitt, Schnauzbart, oben quer gestreiftes
Kurzarmshirt, unten helle Hosen. Seitentaschen der Hosen wölben sich bedingt
durch seine Sitzposition leicht nach außen. Haarfarbe von Links ist im Bereich
des Aschblond bis Mittelbraun anzusiedeln, Augenfarbe kann bislang nicht
identifiziert werden. Notiz: Links hält ein Glas in der Hand -Getränk
unbekannt. Blickwechsel. Rechts. Geschätztes Alter ca. 35 Jahre. Gedrungener
aber nicht übergewichtiger Köper, weißes T-Shirt mit geschlossenem Kragen.
Rechter Arm ist ca. im 30° Winkel geneigt, Ellbogen stützt sich auf den Tisch.
Die dem Arm zugehörige Hand wird mit gespreiztem Zeige- und Mittelfinger einer
sich im Mund des Beschriebenen befindlichen Zigarette zugeführt. Beobachtung:
Linke Hand von Rechts wird von selbigem merkwürdig verkrampft auf Höhe des
untersten Rippenbogens gehalten. START. Bewegungsstudien. Einwurf Rudolpho. 1a Vorlage. Pass von links zu
Pastis. Von rechts jetzt Henri. Auffordernder Blick von Rudolpho Aber was ist los mit Henri? Viel zu passiv
und verkrampft. Ja, da zuckt er zu Recht mit den Schultern. Henri, das
Vorzeigetalent hat in den letzten Monaten extrem abgebaut und konnte auch in
dieser Partie noch keinerlei erwähnenswerten Leistungen zeigen. Ganz anders
Rudolpho. Er sprintet nun zielsicher
über den linken Außenflügel nach vorne, bahnt sich seinen Weg, öffnet den Raum,
vorne jetzt alles offen und...Tor! Blendend! Unglaublich! Ein Schuss
wie aus dem Bilderbuch.... Musik. Schnitt Schein. Die Perspektive reglos bewegt sich. Es
flutet Plätschert,
rauscht Hinein
in dunkle Höhle. Erfüllt
den Raum, Bricht
auf Und
bleibt Doch
ungreifbar Fast
wie ein Traum Am
Tage Der
viel verspricht Und
sich als Illusion entpuppt. Puppen 2 Schaukeln
Sie sitzen und
stehen und kreischen
und lachen sehr engagiert.
Musik dringt durch - Wünsche
zwischen Nähe und Flucht. Kitsch:
Dem Allgemeinwissenschaftler Wiki
Pedia folgend steht Kitsch zumeist abwertend
gemeinsprachlich für einen aus Sicht des Betrachters emotional minderwertigen,
sehnsuchtsartigen Gefühlsausdruck. Als psychologische oder soziale Attribute
solcher als kitschig bezeichneten Empfindungen nennt die Kritik:
Konfliktlosigkeit, Kleinbürgerlichkeit, Massenkultur, Verlogenheit,
Stereotypisierung, Zurückgebliebenheit, Wirklichkeitsflucht, falsche Geborgenheit
oder etwas dümmlich Tröstende(s) (nach Adorno).H.D. Gelfert unterscheidet in
„Was ist Kitsch?“ den niedlichen, gemütlichen, sentimentalen, religiösen,
poetischen, sozialen Kitsch, Naturkitsch, Heimatkitsch, Blut und Boden-Kitsch,
mondänen, sauren, erotischen Kitsch, Gruselkitsch, erhabenen Kitsch,
Monumentalkitsch, patriotischen bis ideologischen Kitsch und
Einschüchterungskitsch. Kritisiert wird weniger ein Mangel an Wahrheit, wie bei
schlechter Kunst, sondern häufiger die psychologische Berechnung des Kitsches.
Broch sieht dementsprechend in Adolf Hitler den Prototypen des Kitsch-Menschen:
„Der Spießergeist, dessen Rein-Inkarnation Hitler gewesen ist (…) entpuppt sich immer wieder als der des prüden
Raubtiers, das jegliche Grausamkeit ohne weiteres hinnimmt (… ). Vielerlei
Gründe lassen sich für das böse Potential des Kitsches anführen, beispielsweise
das Abreißen der abendländischen Werttradition sowie die hierdurch bewirkte
seelische Unsicherheit und Haltlosigkeit, von der eine so traditionsschwache
Zwischenschicht wie das Spießertum sicherlich am intensivsten erfasst worden
ist.“ Jemand der Kitsch herstellt, ist nach Broch "nicht einer, der
minderwertige Kunst erzeugt, er ist kein Nichts - oder Wenigkönner (…) er ist
kurzerhand ein schlechter Mensch, er ist ein ethisch Verworfener, ein
Verbrecher, der das radikal Böse will. Oder anders gesagt: er ist ein
Schwein." Wie etwa der amerikanische Künstler Jeff Koons. Er verwendete
Zeugnisse der Konsumkultur als Ausgangspunkte und verfremdete oder imitierte
sie. Er bearbeitete so auch Objekte aus der Alltagskunst und der Werbung. Wie
letztere greift er immer wieder auf sexuelle und andere Schlüsselreize zurück,
verleiht ihnen durch Verfremdung allerdings eine ironische Brechung.
(Wikipedia) Zeitgleich Innen Nein, er durfte sich der Versuchung nicht hingeben.
Bloß nicht hinaussehen. Noch nicht. Es war verlockend – der Wind jagte förmlich
den Duft ihres unverbrauchten, wohlgeformten Körpers in seine feine Nase hin zu
seinem Geschlecht. All ihr Schweiß lechzte nach ihm. Jeder Tropfen, der
zwischen ihren Brüsten entlang rann schien ihn auffordernd anzuschauen. Aber
Henri kontrollierte sich. „Konzentriere dich auf die Stimme ihrer Mutter“,
sagte er zu sich selbst. Dies half, aber es genügte nicht. Eine Übersprungshandlung;
das war es, was er jetzt brauchte. Er musste sich beruhigen. Rudolphe hing aus
dem Fenster, war beschäftigt, abgelenkt. Der Augenblick war günstig! Mit einer
einzigen schnellen Bewegung griff Henri zum Glas und löschte seine Erregung mit
einem einzigen Schluck. Seine Kehle brannte. Der stechende Duft von Anis
verdrängte den verbotenen und betäubte schon bald seine Sinne... Ort anders nah
seitlich außen rechts von Schaukel
Gerüst der Frauen Halbprofil Hier ersteres
nicht ganz diagonal positioniert. Was ist das Zwei Personen Plötzlich da Schaukel,
Mädchen Schaukel,
Mädchen Plötzlich
lacht Schaukel,
plötzlich Mann Rennt.
Schaukel Rennt Bogen Zu Frau. Schaukel Kreisch Baby Sitz Neuer Mann Kommt, steht Passiv Neben Sich Fisch! Ausruf, Frage Selbstverständlich Passiv, sagt Frau lacht Schaukel,
Schaukel Frische Fische Frischer Fluss Oben Ring Angel hätt ich Würd ich
fischen Sagt der
Neben. Also Fisch Schaukel,
Schaukel Und Salat Ach Bordeaux Passiv geht Un pique-nique Sagt die
Schaukel Sicher, sicher Nicht so
heftig Ach, genug Kreisch Schaukel Mann stößt Und vorbei. Gegensätze fließen in/einander sich/unverhoffte Metamorphosen Ton in Ton/ Flüchtig/Details entziehen sich der/vielmehr Atmosphäre dieser/einer In Szen’ nie rund/gibt Lebendigkeit die/Kamera Ausschnitt durchbricht/behänd’ zärtlich Zitatinterpretanaturkultur KulturNatur RealitätsKunst
KunstRealität Kunst aus Realität, Realität in Kunst zitierepräsinterpretiert Sozialstruktur
physisch sinnlich banal gedeckt fühlbar. Blick in Tanzstimmung: Und
rechts und links, je Vierteldrehung. Eng
an den Partner, Zusammen,
zurück Und
zusammen Und
nun Vierteldrehung
zurück. 80
Grad? Musik konstant. Zufälliger Moment? - Im Käfig? - Eines Impressionismus? - In nova
Manege! - Ein Spiel? - Zurück! - Noch weiter! Nicht
vorbei? Nein,
noch nicht Schaukel,
Schaukel Warum
das? Balken
rechts Wegen Oma Wegen Oma? Wegen Oma Welche Oma? Balken rechts Nicht
verstanden Schaukel,
Schaukel Ach, egal Letzter Stoß Und vorbei! |